Neue Lichttherapie für Tränenfilmprobleme

Lichttherapie Für Tränenfilmprobleme

Die Lichttherapie ist eine hochmoderne, nicht-invasive Therapiemethode für Tränenfilmprobleme. Sie  stammt aus der Humanmedizin. Beim Menschen führt die Lichttherapie bei bis zu 89% der Betroffenen zu einer deutlichen Linderung der Symptome (Suwal A, Hao JL, Zhou DD, Liu XF, Suwal R, Lu CW. Int J Med Sci. 2020 Jun 1;17(10):1385-1392)

In einer Pilotstudie konnten auch beim Hund nach der Lichttherapie zum Teil erhebliche Verbesserungen des Tränenfilms beobachtet werden (Allgoewer I. Veterinary Ophthalmology. 2019;22:E28.E80)

Tränenfilmprobleme kommen beim Hund sehr häufig vor. Sie können entweder als „trockene Augen“ mit zu wenig Tränen auftreten oder als qualitatives Tränenfilmproblem (evaporatives trockenes Auge), bei dem die Tränenmenge normal oder sogar erhöht ist, aber die Zusammensetzung der Tränen nicht stimmt.

Ein wichtigen Faktor bei der Entstehung der Tränenfilmprobleme spielen die Drüsen am Lidrand (Meibomsche Drüsen), die ein fettiges Sekret produzieren, das als oberste Schicht den Tränenfilm stabilisiert.

Die Lichttherapie stimuliert unter anderem diese Meibomschen Drüsen, verflüssigt das Sekret und fördert die Durchblutung.

Die Lichttherapie besteht aus 2 Anteilen, gepulste intensive Lichttherapie (intense pulsed light - IPL) und low level laser therapy (LLLT). Beide Verfahren sind in Kombination am effektivsten (Meduri A, Oliverio GW, Tedesco G, Aragona P. Eur J Ophthalmol. 2022 Sep 13:11206721221127206).

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Beide Therapiemethoden werden nacheinander am wachen Hund angewandt. Gestresste oder nervöse Hunde können durch die Gabe von beruhigenden Medikamente entspannter werden.

Das Licht wird auf die Haut in der Augenumgebung gelenkt. Bei IPL sind das 5 Blitze , die unterhalb des Augenlider auf die Haut gerichtet werden. Die Augen der Hunde werden dabei mit einer Brille geschützt. Bei der LLLT wird das gesamte Gesicht über 15 Minuten bestrahlt.

Die Lichttherapie besteht aus 2-4 Lichtbehandlungen im Abstand von je 2 Wochen.

Zwischen den Licht-Behandlungen werden die Augen und Lider lokal behandelt und ein Nahrungsergänzungsmittel verabreicht.

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Vor jeder Lichttherapie wird eine detaillierte Tränenfilmdiagnostik gemacht, die den Verlauf dokumentiert. Dadurch kann die Therapie individuell angepasst werden. Nach Abschluss der Lichttherapie-Sequenz wird eine lokale Dauertherapie festgelegt, die je nach Situation alle 6-12 Monate kontrolliert wird.

Durch die Lichttherapie verursachte Komplikationen sind nicht bekannt.