Die Praxis ist auf Tieraugen spezialisiert. Deshalb führen wir ausschliesslich Augenuntersuchungen, Augenbehandlungen und Augenoperationen durch.
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Operationen: Allgemeine Informationen
Vor jeder Operation muss immer eine vorherige Voruntersuchung zu einen gesonderten Termin stattfinden.
Eine Terminvergabe für die Operation kann nur telefonisch erfolgen oder im Rahmen der Voruntersuchung. Ein OP-Termin über unseren Online-Terminkalender ist nicht möglich!
Die meisten Augenoperationen müssen bei unseren Tieren in Vollnarkose durchgeführt werden. Je nach Zustand des Patienten und Operationsdauer wird eine Injektions- oder eine Inhalationsnarkose mit Isofluran als Narkosegas eingesetzt.
Während der Operation erhält der Patient eine Dauertropf-Infusion. Eine perioperative Schmerztherapie ist insbesondere bei Augenerkrankungen ein „Muss“ für unsere Patienten
Nach den Augenoperationen muß in vielen Fällen ein Halskragen angebracht werden, um die Tiere davon abzuhalten, an den Augen zu reiben und damit den Operationserfolg einzuschränken.
Glaukomoperationen
Der grüne Star ist eine schmerzhafte Erkrankung und führt zur Erblindung. Verschiedene Operationstechniken können je nach Verlauf und Stadium des Glaukoms eingesetzt werden. Dazu gehören Kryo- (Kälte-) oder Lasertherapie, Shuntoperationen, bei denen ein Implantat ins Auge eingesetzt wird oder die pharmakologische Zykloablation. Alle genannten Operationen sind Eingriffe, die den Augeninnendruck, der beim grünen Star erhöht ist, senken sollen. Welche Operationstechnik für den jeweiligen Patienten die beste ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und kann erst nach einer gründlichen Augenuntersuchung entschieden werden. Ist das Auge bereits irreversibel erblindet, ist eine intrasklerale Prothese eine sinnvolle Lösung, die das Tier umgehend und dauerhaft schmerzfrei macht und zudem die Erhaltung des Auges ermöglicht.
In manchen Fällen ist die Entfernung des Augapfels (Enukleation, Bulbusexstirpation) unumgänglich. Bei dieser Operation werden die Lider verschlossen. Die Tiere kommen damit postoperativ sehr gut zurecht.
Kryotherapie
Die Kryotherapie (Kältebehandlung) wird vor allem bei der pigmentierenden Hornhautentzündung (Keratitis pigmentosa) des Mopses angewandt. Das Pigment ist kälteempfindlich und kann mithilfe dieser Therapie deutlich reduziert und damit das Sehvermögen verbessert werden. Die Kryotherapie allein hätte aber keinen bleibenden Effekt. Die Ursachen der Hornhautpigmentierung müssen gleichzeitig behoben werden. Deshalb wird sie ausschließlich in Kombination mit der Lidspaltenkorrektur (Lidspaltenplastik) durchgeführt. Die zusätzliche Augentropfengabe ist für den Langzeiterfolg ebenfalls eine wichtige Voraussetzung.
Die Kryotherapie findet aber auch als zusätzliche Therapie für einige Tumoren Anwendung, beispielsweise bei der Entfernung eines epibulbären Melanoms, eines pigmentierten Tumors auf dem Augapfel.
Lasertherapie
Die Lasertherapie hat in der Veterinärophthalmologie ihren Einsatz in verschiedensten Bereichen: Tumor- und Glaukomtherapie sowie Therapie von Netzhautablösungen. Beim Glaukom wird der Ziliarkörper punktuell zerstört, um die Kammerwasserproduktion zu verringern und den Augeninnendruck zu senken.
Auch bei bestimmten Tumoren wie dem Irismelanom oder epibulbären Melanom kann eine Lasertherapie je nach Stadium des Tumor erfolgreich eingesetzt werden.
Lidchirurgie
Neben Lidrandverletzungen kommen vor allem beim älteren Hund häufig Tumore der Lidränder vor, die chirurgisch entfernt werden müssen, da sie das Auge reizen und zu Hornhautentzündungen und Schmerzen führen können.
Lidfehlstellungen wie Entropium (Roll-Lid) oder Ektropium (Hängelid) sind ebenfalls häufig auftretende Probleme, die in den meisten Fällen nur durch eine Operation behandelt werden können. Neben dem kosmetischen Effekt haben diese Operationen das Ziel, Folgeschäden (chronische Bindehaut- und Hornhautentzündung) zu vermeiden oder zu behandeln und Spätschäden, die das Sehvermögen beeinflussen können, vorzubeugen.
Netzhautoperationen
Nur wenige Formen der Netzhautablösungen bei unseren Tieren können chirurgisch behandelt werden, die am häufigsten auftretenden Netzhauablösungen müssen medikamentell behandelt werden. Sofern aber eine chirurgische Therapie möglich ist, kann sie ähnlich wie beim Menschen (Vitrektomie, Laser- oder Kryotherapie mit oder ohne Skleraplombe) durchgeführt werden.
Operation des Glaskörpers
Glaskörper muss bei Hund und Katze vor allem dann entfernt werden, wenn er sich in großen Mengen in der vorderen Augenkammer befindet. Dort kann er in seltenen Fällen zu Sehbeschwerden und einem Augeninnendruckanstieg (Glaukom) führen. Regelmäßig ist die Vitrektomie im Zusammenhang mit der chirurgischen Linsenextraktion bei Linsenluxation notwendig, da Iris und Linse natürliche Barrieren für den Glaskörper sind und eine Verbindung zwischen Glaskörper und Linse besteht.
Neben der Linsenluxation ist auch eine Glaskörperdegeneration ein Grund für Glaskörpervorfall (Vitreusprolaps). Hierbei verflüssigt sich der sonst stabile Glaskörper teilweise und tritt durch die Pupille hindurch in die vordere Augenkammer. Bei diesen Patienten besteht die Gefahr einer Netzhautablösung. Eine prophylaktische Laserbehandlung der Netzhaut (Retinopexie) ist ratsam.
Radiotherapie
Die Strahlentherapie wird bei bestimmten Tumorarten (z.B. Plattenepithelkarzinom, Mastozytom) im Bereich der Lider sowie bei einigen Hornhautentzündungen, insbesondere der Keratitis superficialis chronica, der sogenannten „Schäferhundkeratitis“, in schweren Fällen als alternative Therapiemethode eingesetzt.